Empfängnisverhütung
Wir bieten Ihnen in unserer Praxis hierzu verschiedene Möglichkeiten an. Gerne beraten wir Sie umfassend bei der Auswahl Ihrer empfängnisverhütenden Maßnahmen.
Ovulationshemmer
Die Ovulationshemmer, auch Antibabypille genannt, unterdrücken den Eisprung, verlangsamen den Eileitertransport, reduzieren die Gebärmutterschleimhautdicke und verdicken den Schleimpfropf des Gebärmutterhalses.
Bevor einer Patientin jedoch "die Pille" rezeptiert werden kann (bis zum 22. Geburtstag als Kassenrezept), muss im Beratungsgespräch geklärt werden, ob ein erhöhtes Thrombose- oder Embolierisiko vorliegt.
Je nach gesundheitlicher Situation werden unterschiedliche Pillenarten verordnet, so dass das ärztliche Gespräch Voraussetzung für die Pillenerstverordnung ist.
Der Vaginalring
Hierbei handelt es sich um einen flexiblen Kunststoffring, der für drei Wochen in die Scheide eingeführt wird. In dieser Zeit gibt der Ring Hormone, die auch in der "Pille" enthalten sind, an die Vaginalschleimhaut ab. Die Hormone gelangen dann in den Blutkreislauf und verhindern den Eisprung. Beim Geschlechtsverkehr braucht der Ring nicht herausgenommen zu werden.
Aufgrund der Umgehung des Magen-/Darmtraktes bleibt die Verhütungsicherheit auch bei Erbrechen und Durchfall bestehen.
Das Verhütungspflaster
Das Verhütungspflaster wird auf eine trockene Hautstelle (vorwiegend Schulter, Oberarm, Hüfte oder Unterbauch) geklebt und haftet dort eine Woche lang, dann wird ein neues Pflaster geklebt.
Über die Haut dringen die Hormone, die auch in der "Pille" enthalten sind, in den Blutkreislauf ein und verhindern den Eisprung, die Einnistung einer Eizelle und das Eindringen von Samenzellen.
Aufgrund der Umgehung des Magen-/Darmtraktes bleibt die Verhütungsicherheit auch bei Erbrechen und Durchfall bestehen.
Das Hormonimplantat
Das Hormonimplantat ist ein streichholzgroßes, aus Kunststoff bestehendes Stäbchen, welches unter die Haut des inneren Oberarms eingelegt wird. Es gibt über drei Jahre lang Gestagene (Gelbkörperhormone) an die Blutbahn ab und hemmt so den Eisprung. Es gehört zu den sichersten Verhütungsmitteln. In den meisten Fällen wird die Periode geringer und schmerzfrei, teilweise fällt sie aus. Allerdings kann es auch zu Zystenbildung in den Eierstöcken kommen und Blutungsstörungen hervorrufen.
Die 3-Monatsspritze
Eine intramuskuläre oder subkutane Injektion wird während der Periode verabreicht und dann alle 3 Monate wiederholt.
Die Periodenblutungsstärke kann durch diese Verhütungsmethode abnehmen oder sogar ausbleiben. Aufgrund der Knochengesundheit ist die empfohlene Anwendung begrenzt.
Die Hormonspirale
Die Hormonspirale gibt, je nach Größe, für 5-8 Jahre kontinuierlich ein gering dosiertes Gelbkörperhormon in die Gebärmutterschleimhaut ab. Die Hormonspirale hemmt den Eisprung nicht, beeinflusst daher nicht, wie die Pille, den normalen Monatszyklus. Sie wird bei Abklingen der Regelblutung gelegt und erfordert zuvor eine gynäkologische Untersuchung.
Die Hormonspirale verdickt den Schleimpfropf im Gebärmutterhals, sodass es weniger häufig zu aufsteigenden Infektionen kommt. Durch die Verrinngerung der Schleimhautdicke der Gebärmutter nehmen Stärke und Schmerzintensität der Monatsblutung ab. In vielen Fällen bleibt die Monatsblutung während der Liegezeit der Spirale aus.
Die Kupferspirale
Durch das Einlegen einer Kupferspirale in die Gebärmutter am Ende einer Periodenblutung wird eine hormonfreie Verhütung gewährleistet. Die Periodenstärke und -dauer nimmt häufig zu und Periodenschmerzen können stärker werden.
Durch Abgabe der Kupferionen an die Gebärmutterschleimhaut wird ein Milieu geschaffen, welches die Funktion der Spermien beeinträchtigt und die Einnistung einer Eizelle verhindert. Normalerweise kann die Spirale (IUP) bis zu 5 Jahren in der Gebärmutter verbleiben, bevor sie ausgetauscht wird. Der korrekte Sitz der Spirale sollte durch regelmässige Ultraschalluntersuchungen kontrolliert werden. Es ist jedoch manchmal möglich, den 1-2cm langen Rückholfaden am äusseren Muttermund zu tasten, sodass auch eine Selbstkontrolle erfolgen kann.
Der IUB-Kupferperlenball
Diese hormonfreie Verhütungsmethode eignet sich für alle Frauen, auch junge Mädchen, da sich die auf einem biegsamen Draht aufgefädelten Kupferperlen der Form der Gebärmutter anpassen. Die Wirkung des Kupferperlenballs entspricht der Wirkung der Kuperspirale. Durch die Form, die geringere Größe und die Elastizität des Kupferperlenballs sind weniger starke Regelschmerzen zu erwarten.
Der IUB-Kupferperlenball wirkt für 5 Jahre und wird in den letzten Tagen der Menstruation eingelegt. Vorher ist eine Untersuchung und ein Aufklärungsgespräch in unserer Sprechstunde notwendig.
CU-Kette (Gynefix)
Die Kupferkette ist ein hormonfreies Verhütungsmittel, welches in der Gebärmuttermuskulatur verankert wird. In einer vorangehenden Untersuchung muss per Ultraschall ausgemessen werden, ob die Gebärmuttermuskulatur breit genug ist, denn ein kleiner Knoten in der Muskulatur sichert die Lage der „Gynefix", so dass diese nicht verrutschen oder herausfallen kann. Die Kupferkette wird bei abklingender Periode gelegt und kann 5 Jahre in der Gebärmutter bleiben. Die Periodenblutung wird in den meisten Fällen etwas stärker, allerdings zumeist weniger stark als bei der Kupferspirale.
Die Sterilisation
Bei der Sterilisation der Frau werden, vorwiegend über eine Bauchspiegelung, in Narkose die Eileiter der Frau durchtrennt. So kann es nicht mehr zur Befruchtung kommen. Der Zyklus bleibt unbeeinflusst, die Hormonproduktion wird nicht beeinträchtigt.
Beim Mann durchtrennt der Urologe in örtlicher Betäubung die Samenleiter im Hodensack, so dass keine Spermien mehr in die Samenflüssigkeit gelangen können. Lustempfinden, Erektion, Orgasmus und Ejakulation bleiben erhalten.
NFP
Anhand bestimmter Körperzeichen, die die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage im Zyklus einer Frau kennzeichnen, lässt sich erkennen, an welchen Tagen keine Verhütung erforderlich ist.
Auch die Messung der Aufwachtemperatur kann diesen Zeitraum zusätzlich definieren. Wir erklären Ihnen gerne in unserer Sprechstunde die Durchführung sowie die Vor- und Nachteile dieser Methode.